Hardwired ... to self-destruct
Blackened Recordings
12 Titel • ca 77 min
Nein, so schlecht find ich das neue Metallica Album nicht, aber da sich grad die halbe Musik Welt deswegen die Schlüpfer feucht macht, ist es wohl mal an der Zeit etwas auf die Begeisterungsbremse zu treten. Ja, das Album enthält deutlich härtere Riffs als die letzten gefühlten 20 Jahre auf einem Metallica Album zu hören waren. Ja, bisweilen kann man diese Riffs sogar wieder im oldschool Thrash Metal verorten. ABER: Hardwired ist deswegen noch lange kein Thrash Metal Album, und vor allem noch lange kein gutes. Seien wir mal ehrlich: Jede Band die dieses Album z.B. als Debut präsentieren würde, würde man selbiges um die Ohren hauen. Unoriginell, langweilig, altbacken, belanglos. Ja genau. Belanglos. Jeder anderen Band der Welt würde man das attestieren. Aber da es ja von Metallica ist, feiert man es ab. Vielleicht könnte das Album mit einem einigermaßen "modernen" Drumming noch etwas punkten, aber so klatschen sich die Drums durch die Songs, Hetfields Gesangexperimente nerven (und das schreibt jemand der viele Songs der Load/Unload Phase wirklich cool findet) und im großen und Ganzen ist das Metal-Pop. Harte Thrash Riffs hin oder her. Es mag sicher ein gutes Metallica Album sein. Aber die Metal Welt besteht nunmal nicht nur aus Metallica. Und um ein gutes "Metal" Album zu sein, müsste es die gefühlt 4634838 Metal Veröffentlichungen des Jahres 2016 hinter sich lassen, bzw zumindest aus ihnen herausstechen. Und musikalisch tut es das nicht. Wie gesagt, kein schlechtes Album, aber dem derzeitigen Hype wird es nicht ansatzweise gerecht.
Also verteilen wir die Punkte mal gerechtfertigt in: 1 Punkt für "Spit Out The Bone" als einzigen wirklich *geilen* Song auf der Platte. 1 Punkt dafür das man instrumental gewillt ist, mal wieder etwas die harte Kante zu zeigen - was sich garantiert in großartigen Liveshows zeigen wird. 1 Punkt als Vorschußlorbeeren dafür das es ein neues Metallica Album ist. Macht 3 Punkte. Aus die Maus. :-)