Dark Millenium - Midnight In The Void

Montag, 17. Oktober 2016

Dark Millenium
Midnight In The Void
Dark Millenium
12 Titel • ca 70 min


Manchmal kommen sie wieder. 23 Jahre nach "Diana Read Peace" steht mit "Midnight In The Void" ein neues Album der deutschen Death Metal Vorreiter in den Läden. Mit dem legendären Erstlingswert "Ashore the Celestial Burden" haben die Jungs ein wahres Meisterwerk geschaffen und waren mit den ersten Progressiven Elementen und Songstrukturen in der gerade aufkeimenden Death Metal Welle ihrer Zeit und anderen Bands gut 5 bis 10 Jahre vorraus. Nun haben sich die Burschen also wieder zusammen getan um es wohl allen nochmal zu beweisen. Erstaunlicherweise erscheint das neue Album als Eigenproduktion, denn auch wenn es derzeit stark von Nuclear Blast supportet wird, fungieren Dark Millenium hier als Herausgeber. Stellt sich die Frage ob man nach all der Zeit noch mal ein neues Album nebst Reunion der Band braucht. Bei Dissection war das seinerzeit mit "Maha Kali" nur ein eher halbherziges Aufbegehren. Und überhaupt - gibts 23 Jahre später keine aktuellen Alternativen? Bereits die ersten Töne beantworten das in diesem Fall schnell mit einem eindeutigen: Nein. Im Gegensatz zu vielen Bands neueren Datums, für die sich stilistisch in Windeseile auch würdige Nachfolger finden ließen, wird bereits beim Opener klar: Für eine Band wie Dark Millenium hat es in 23 Jahren keinen Nachfolger gegeben. Es ist wie mit einem Schmuckstück, welches sich nach langer Zeit wieder anfindet und man sofort merkt, das man in all der Zeit nie einen auch nur annähernd gleichwertigen Ersatz dafür hatte. Die Trademarks und alles was Dark Millenium bereits Anfang der Neunziger so unverwechselbar gemacht hat, sind vom ersten Ton an präsent. Und genau diese eigenständige Unverwechselbarkeit ist es, die man vermisst hat, ohne sich darüber im Klaren zu sein. "Midnight In The Void" ist es zudem gelungen musikalisch die Lücke zwischen den beiden alten Alben zu füllen. Unter Fans brandete lange Zeit ein Kampf darum, welches der beiden Alben nun das bessere ist. Vor allem weil die Band auf "Diana Read Peace" deutlich experimenteller als auf dem Debut zu Werke ging hat das Ergebnis viele Fans des ersten Albums verstört. Vielleicht wollten Dark Millenium auch einfach nur endlich Frieden in dieser Sache stiften. "Midnight In The Void" jedenfalls ist eine Platte, die Fans beider Lager zufrieden stellen dürfte. Zumindest gibt man auf den immerhin gut 70 Minuten beiden Seiten anständig Futter, mit meiner Meinung nach leichter Tendenz zum Debüt.
So überflüssig manche Reunions auch sein mögen - die von Dark Millenium ist es nicht. Sie füllen mit diesem Album schlichtweg die Lücke, die sie mit ihrem doch überraschenden Split damals selbst hinterlassen haben. "Midnight In The Void" ist dabei wie der fehlende Teil einer Geschichte, die einst unverhofft endete ohne vollständig erzählt zu werden. Gegen eine Fortsetzung hätte ich nichts einzuwenden.

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