Gloryful - End Of The Night

Donnerstag, 15. September 2016

Gloryful
End Of The Night
Massacre Records
10 Titel • ca 45 min


Meine aktive Power / Heavy Metal Phase liegt schon einige Jahre zurück. Seit dem langweilt mich dieses Genre mehr und mehr, was vor allem daran liegt, dass viele Power/Heavy Bands  irgendwann nur noch belangloses 0815 Riffgewäsch zu austauschbaren Melodien und Songarrangements aus dem Schulbuch zusammen basteln.  Wenn man sich mal vor Augen hält was z.B. aus Hammerfall geworden ist, die einst mit ihrem ersten Album fröhlich vor sich her frickelten. Ja selbst Sabaton haben zu ihren Anfangstagen mal irgendwann ein paar anspruchsvolle Songs geschrieben. Beide dümpeln aber musikalisch nur noch irgendwo in der Bauernklasse rum. Aber gibt es sie noch? Die großartigen Bands, die auch auf einem dritten, vierten Album noch wirklich erstklassihes abliefern? UND OB! Eine solches Album liegt hier vor mir.  Gloryful sind der Hoffnungsschimmer am Horizont. Ohne mit Klischees des Genres brechen zu müssen schaffen sie es wirklich großartige Songs und Melodien zu schreiben. Und mal ehrlich - so ganz auf Klischees will man auch nicht verzichten, wenn man klassischen Power/Heavy Metal hören will. Wir haben doch alle eine Manowar Platte zu Hause und erfreuen uns am "Fire, Steel, Metal, Brother" Schema. Dieses Album ist der beste Beweis dafür, dass es noch guten Stoff gibt. Großartigen geradezu. Ich glaube es ist gut 10-15 Jahre her, dass ich ganz ungeniert und reinen Gewissens eine Ballade lautstark mitgesungen habe. "End Of The Night" hat es geschafft. Ein Song der so ergreifend großartig ist, dass man nicht anders kann. Oder nehmen wir nur mal den Opener "This Means War" der alles bietet, was man bei vor 25 Jahren bei Manowar cool fand, und trotzdem nicht ansatzweise so belanglos daherkommt. Klischee? Na aber hallo! "Brothers unite ... AHU we are ready to die" ... AHU? Na gehts noch? Wie geil ist das denn! Oder das anschließende und absolut überragende "The Glorriors" ... ach was. Wer immer jemals, irgendwann in seinem Leben Gefallen an dieser Art Power Metal hatte, geht los und kauft euch diese Platte. Völlig egal ob ihr mittlerweile eingeschworene Deathmet'ler oder böse drein blickende Schwarzmetaller seid.  Gloryful sind für alle da. Hail them!

Sabaton - The Last Stand

Samstag, 10. September 2016

Sabaton
The Last Stand
Nuclear Blast
13 Titel • ca 44 min


Ich kann diesen Sabaton Hype weder nachvollziehen, noch dem Ganzen etwas abgewinnen. Sicher, "The Last Stand" ist jetzt kein gänzlich schlechtes Album. Was die Schweden machen hat grundsätzlich Hand und Fuß, sie spielen ihre Rolle perfekt und erfüllen die Klischees die man von ihnen erwartet und ob man das ganze Army-Krieg-Panzer Thema nun gut finden muß mag jeder selber entscheiden. Was mich an Sabaton stört ist, das ihnen zunehmend von Album zu Album jegliche Spielfreude abgeht. Die Maschine läuft, wieso also noch Mühe geben irgendwelche wirklich coolen Songs zu schreiben? Warum ein offenbar erfolgreiches Rezept ändern? Also wird in bester 0815 Manier einfach Schulbuch Riff an Schulbuch Riff geklatscht. Songwriting aus der 1. Klasse der Metal Musikschule. "Schema F" bis zum Erbrechen. Das Ganze mit Pseudo Bombast aufgeblasen bis zum abwinken. So durchschaubar. So einfach. So belanglos. Aber der Sänger ist ja so süß, wenn man der weiblichen Gefolgschaft glaubt. Wen juckts das er gesanglich allenfalls ein durchschnittlicher Vertreter seiner Zunft ist. Das schlimmste und wirklich billigste sind aber die Lyrics. Unterdurchschnittlichstes "reim dich oder ich fress dich" Klischee, an der Grenze zur Peinlichkeit. "Lyrisch" ist da dran jedenfalls nix. Und das sagt jemand, der sich nicht schämt Manowar Songs mitzugröhlen ^^. Das Album ist aber letztendlich nur seichter Metal Pop der imagemäßig ein bisschen auf "true" gebügelt ist und mit einem ungeheuren Promotion Aufwand am Markt platziert wird. Eine Geld Maschine. Persönlich sei es den Beteiligten gegönnt, das Publikum bekommt letztendlich wonach es verlangt und was es verdient. Sabaton anno 2016 haben allerdings nichts (mehr), was ich persönlich mit "Metal" und dem Lebensgefühl dahinter verbinde. Da ändern auch Gitarren und Doublebass nix. Vor 30 Jahren hätte man gesagt: Bravo Metal.