Was soll der Scheiß?
Jeder der irgendwann schonmal mit Bandinfos, sei es als Vertreter der Presse, Veranstalter, Promoter oder Label zu tun hatte kennt es. "Wir haben an diesem oder jenem Bandwettbewerb teilgenommen und den XY Platz gemacht". So konnte man schon in den 90ern lesen und kann es auch anno 2023 immer noch. Aha. Schön für euch. Doch was zur Hölle sagt das über euch aus? Welchen Wert hat ein erster oder zweiter Platz für eure Musik? Irgendeine Jury (im besten Fall) oder die Anzahl irgendwelcher Voting Klicks, oder (im schlechtesten Fall) die Anzahl verkaufter Tickets für irgend so eine Abzock Eventreihe entscheidet über euren Platz? WTF?! Am Ende gewinnt jedenfalls nicht eure Musik. Die Band die die meisten Kumpels auftreiben kann gewinnt. Entweder weil sie sich dämlich voten, oder ihr ihnen eure Tickets verkloppt um eine Eventfirma fett zu machen. Stellt euch doch einfach mal die Fragen:
- Was wollt ihr mit eurer Musik erreichen?
- Wen wollt ihr mit eurer Musik erreichen?
Bandwettbewerbe stehen für alles, aber nicht für Metal!
Aber eins nach dem andern, zuerst mal: Ihr macht die geilste Sache der Welt. Mit den geilsten Leuten der Welt, der geilsten Musik der Welt, in der geilsten Szene der Welt. Die Musik (in dem Fall der Metal) ist es, der uns alle zusammen bringt, der uns gemeinsam feiern lässt, der uns einigt. Was passt dazu nicht? Genau: Gegeneinander antreten. Was soll das? Battles gibts im HipHop. Bewertungen anhand generischer Kriterien gibt es in der Klassik oder im Pop. Aber im Metal? Leute, mit der Energie die ihr in so einen Bandwettbewerb gegeneinander steckt, könnt ihr euch im nächsten JuZe einmieten und ein eigenes Konzert - miteinander - organisieren. So eine richtig geile Underground Show mit Zuschauern die mit euch zusammen feiern ohne ihre Sympathien zwischen Bands aufteilen zu müssen. Probiert es aus! Hier gewinnen am Ende des Abends alle!
"Bandwettbewerbe" sollten schon von ihrer Struktur und Ausrichung her das Gegenteil von allem sein, wofür Metal steht! Lasst euch doch nicht von irgendwelchen, meist genrefremden, Organisatoren in ein Schema stecken, - in welchem auch nur *irgendein* Kriterium über sowas wie eine "Platzierung" entscheidet. Fuck it!
Bandwettbewerbe nutzen euch nicht!
Ihr denkt vielleicht: Wenn wir diesen oder jeden Wettbewerb gewinnen, dann haben wir die Chance auf dies, oder jenes. Sowas funktioniert vielleicht in verschiedenen Pop Genres, in denen auch Casting Bands Erfolg haben, aber nicht in einem Biotop wie der Metal Szene. Diese Szene ist ein Schmelztiegel. Um in diesem Schmelztiegel bestehen zu können muß man sich reinstürzen. Das Ergebnis lässt sich nicht planen, aber man kann es mit Schweiß und Geduld beeinflussen. Was Bandwettbewerbe machen ist: Sie schaffen ein Paralleluniversum. Eine Wohlfühloase welche es in der "richtigen Welt" so nicht gibt. Wenn man daran Gefallen findet entfernt man sich mehr und mehr von der eigentlichen Szene. In vielen Fällen führt ein Bandwettbewerb zum nächsten. Super. Nach 2-3 Jahren habt ihr vielleicht diverse Preise im Schrank, zu denen euch eure eigene, ewig immer gleiche Bubble aus Freunden getragen haben, - aber jenseits der Bandwettbwerbe findet ihr entweder nicht statt,- oder werdet belächelt. Statt euch (ohne Wettbewerbshintergrund) auf Konzerten mit kleinen und großen Acts der Szene zu messen, habt ihr 100 eurer Freunde dazu gebracht immer und immer Tickets für eine Eventagentur zu kaufen oder sich den Daumen wund zu voten. Nur euch als Band hat das nicht vorangebracht. Im schlimmsten Fall haben Kriterien für potentielle Wettbewerbssieger dazu geführt, dass ihr euch ihnen unterwerft. Ich macht irgendwann nicht mehr die Musik die ihr machen wollt, die aus euch herauskommt, sondern die Musik, die Performance und tragt das Outfit welches bei einer Jury das meiste Wohlwollen erregt welches, aber in den seltensten Fällen noch eure Authentizität wiederspiegelt. Fuck it!
Bandwettbewerbe halten euch klein!
Ihr dreht euch im Kreis und bewegt euch in eurer eigenen Blase und glaubt mir: "Wir haben diesen oder jeden Bandwettbewerb gewonnen (oder daran teilgenommen)" allein überzeugt kein Label euch einen Deal zu geben und keinen Veranstalter euch zu buchen. Die Reaktion von Leuten im Musikbusiness ist: "Ja und?" Habt ihr eine überregionale Anhängerschaft die eure CDs kauft, zu euren Konzerten fährt? Könnt ihr einem Veranstalter 50+ Zuschauer (das nicht nur aus euren Freunden besteht) garantieren, - also auch egal wo im Land das Konzert stattfindet? Könnt ihr einem Label 100-200 CD Verkäufe garantieren (ausser in eurem Familien und Freundeskreis)? Wenn die Antwort darauf "Ja" lautet - dann braucht ihr keine Bandwettbewerbe. Lautet die Antwort "Nein", solltet ihr darüber nachdenken, ob sie ohne Teilnahme an sowas abstrusem wie Bandwettbewerbe nicht "ja" lauten könnte.
Irgendwann müsst ihr euch entscheiden. Betreute Krabbelgruppe, oder richtiges Leben. Beides geht nicht, weil das eine die Glaubwürdigkeit des anderen untergräbt. Erst kürzlich bei einer Band "vom Reißbrett" gesehen: Man bedankt sich bei XYtausend Followern/Hörern auf Spotify/Whatever. Man fährt Promokampagnen um als Band ernstgenommen zu werden. Und zwei Wochen später bettelt (!) man seine Follower (!!) an, doch bitte Tickets für das SPH Music Masters zu kaufen (!!!) - damit man dort "gewinnt" (!!!!) Fuck it!
Bandwettbewerbe halten euch klein!
Ihr dreht euch im Kreis und bewegt euch in eurer eigenen Blase und glaubt mir: "Wir haben diesen oder jeden Bandwettbewerb gewonnen (oder daran teilgenommen)" allein überzeugt kein Label euch einen Deal zu geben und keinen Veranstalter euch zu buchen. Die Reaktion von Leuten im Musikbusiness ist: "Ja und?" Habt ihr eine überregionale Anhängerschaft die eure CDs kauft, zu euren Konzerten fährt? Könnt ihr einem Veranstalter 50+ Zuschauer (das nicht nur aus euren Freunden besteht) garantieren, - also auch egal wo im Land das Konzert stattfindet? Könnt ihr einem Label 100-200 CD Verkäufe garantieren (ausser in eurem Familien und Freundeskreis)? Wenn die Antwort darauf "Ja" lautet - dann braucht ihr keine Bandwettbewerbe. Lautet die Antwort "Nein", solltet ihr darüber nachdenken, ob sie ohne Teilnahme an sowas abstrusem wie Bandwettbewerbe nicht "ja" lauten könnte.
Irgendwann müsst ihr euch entscheiden. Betreute Krabbelgruppe, oder richtiges Leben. Beides geht nicht, weil das eine die Glaubwürdigkeit des anderen untergräbt. Erst kürzlich bei einer Band "vom Reißbrett" gesehen: Man bedankt sich bei XYtausend Followern/Hörern auf Spotify/Whatever. Man fährt Promokampagnen um als Band ernstgenommen zu werden. Und zwei Wochen später bettelt (!) man seine Follower (!!) an, doch bitte Tickets für das SPH Music Masters zu kaufen (!!!) - damit man dort "gewinnt" (!!!!) Fuck it!
Geht raus und rockt die Welt!
Im Grunde gehts im Musik Business (und vor allem im Metal Bereich) um folgendes: Seid ihr authentisch? Seid ihr ehrlich? Macht ihr geile Musik? Könnt ihr ein Publikum (nicht eure Kumpels!) vor der Bühne fesseln? Unter den Bedingungen des "freien Marktes"? Dann macht das. Geht raus, schließt euch mit anderen Bands zusammen, organisiert Konzerte, reißt Bühnen ab und rockt über die Dörfer und Städte. DAS macht euch aus - und nicht irgendein "Gewinn" von irgendwas, nach "irgendwelchen" Kriterien.
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