Wie geht man mit digitalen Promos um?
Das Problem dabei für alle Seiten und Beteiligten (!) ist nachvollziehbar, die Veröffentlichungsflut reißt nicht ab. In manchen Monaten stehen nicht selten 100 Veröffentlichungen auf dem Plan. Und das sind oftmals nur die in einem Genre relevanten. Das Problem daran aber ist, dass die Medaille zwei Seiten hat. Labels und Bands hören oft den Spruch: "Sorry wir besprechen nur noch physische CDs, am besten finale Releases."
So sehr ich dass angesichts der VÖ Flut und der chronischen Überarbeitung der Redakteure, die ihre Freizeit dafür opfern, im Ansatz nachvollziehen kann, so sehr muß ich aber auch sagen: Das ist eine verdammt einseitige und egoistische Herangehensweise liebe Zines & Redakteure. Stellt euch nur mal vor ihr seid nicht der alleinige Mittelpunkt der Szenewelt (*hust), sondern das Ganze ist eine Symbiose aus ALLEN Beteiligten. Musikern, Bands, Labels UND Zines/Blogs.
Vor allem Magazinen, die ein "Support The Underground" Banner vor sich her schwenken, oder andererorts (zurecht) in kritischen Berichten den Zustand der Club und Konzertlandschaft bemängeln messen hier mit zweierlei Maß.
"…liebe Zines & Redakteure, stellt euch nur mal vor ihr seid nicht der alleinige Mittelpunkt der Szenewelt…"
Wenn ihr mich fragt: es sollte immer der individuellen Verantwortung und Entscheidung eines Redakteurs obliegen, ob er eine Band vorstellt und bespricht. Unabhängig davon, ob die Promo als CD im Briefkasten oder als Download Link im eMail Postfach landet. Wer grundsätzlich digitale Promos ablehnt, weil er mit der Masse an VÖs überfordert ist, der hat vielleicht einfach das falsche Hobby. Man sollte sich zumindest ein wenig mit den Mechanismen im Musikgeschäft auseinander setzen wenn man sich anschickt "qualifiziert" über selbiges zu schreiben. Warum? Na werfen wir mal einen Blick auf die Kehrseite der Medaille:
Es gibt auch eine Zine/Blog Flut!
Es gibt nämlich nicht nur hunderte von Veröffentlichungen, sondern auch hunderte von Zines und Blogs mit mehr oder weniger gewichtiger Relevanz. Wir schreiben das Jahr 2016. Bands und Labels haben dank einer technischen Entwicklung die sich "Internet" nennt, die Möglichkeit mit einem Klick nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern Europa und Weltweit für ihr musikalisches Schaffen um Aufmerksamkeit zu werben. Genauso wie ihr, liebe Zines, dank der gleichen Technik die Möglichkeit habt eure Ergüsse einem größeren Publikum zugänglich zu machen, anstatt es wie früher für teuer Geld 200x im Copyshop vervielfachen zu müssen und dann zuzusehen, wie ihr es auf ein paar Konzerten mühsam an den Metalhead bringt ...